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Akte Dürrwald
Mai 2024
 
 
Akte Dürrwald
Offener Brief

 

Offener Brief

Offener Brief an alle Medienvertreter und Co.

Ich möchte hiermit erklären, warum ich mich dazu entschieden habe, diesen Brief zu verfassen. Es liegt nicht in meiner Absicht, mein eigenes Verhalten oder das der Gegenseite zu beeinflussen. Vielmehr möchte ich einige Dinge klarstellen. Lasst uns also beginnen.

Zuallererst möchte ich auf die Aussagen von Herrn Armin Laschet eingehen. Während des frühen Stadiums der Affäre Krapohl habe ich mich an die richtigen Stellen gewendet und einen Vorvertrag abgeschlossen. Auf Anfrage wird meiner Frau und mir eine erste Akontozahlung in Höhe von 10 Millionen Euro ausgezahlt. Das zum Thema Verarmung.

Nun zum Wesentlichen. Die Gegenseite scheint es nicht lassen zu können, mir ein gewisses Theater vorzuführen. Man versucht, meine Handlungen anhand des Verhaltens einzelner Fernsehmoderatoren zu beeinflussen. Gleiches gilt, wenn ich morgens einen Kaffee trinke oder den Aufzug benutze.

An alle Mitarbeiter von RTL und anderen Medienunternehmen: Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne weitermachen oder auch nicht. Der Verlauf der Geschichte wird dadurch nicht beeinflusst.

An anderer Stelle habe ich bereits betont: Ein guter Spieler legt sich eine Taktik zurecht, die er im gesamten Spiel verfolgt. Ein noch besserer Spieler ändert im Verlauf des Spiels ständig seine Taktik. Dies führt zum Erfolg. Ihr alle seid nicht gemacht , um mit einem richtigen Player zu konkurieren.

Des Weiteren treffe ich ständig auf Mario Barth und andere Protagonisten, die mir auf verschlungenen Wegen klarzumachen versuchen, dass sie von Anfang an auf der Seite der Familie Krapohl gestanden haben wollen.

Um deutlich zu machen, mit wem ihr es zu tun habt:

Ich nehme eine Zigarettenkippe, ein Haar, ein Foto oder irgendetwas Ähnliches in die Hand. Mit diesem Gegenstand fliege ich 5.000 Jahre durch das Weltall, erkunde verschiedene Planeten und versenke den Gegenstand schließlich in der tiefsten und unwirtlichsten Schlucht des widerlichsten Planeten.

Ich kehre zur Erde zurück und sage den Außerirdischen: "Sucht danach!"

Es dauert höchstens eine Sekunde, bis der Gegenstand gefunden wird. Eine unglaubliche Sensorik, nicht wahr? Und falls es sich dabei um ein kompliziertes Waffensystem in der Größe des Mondes handeln sollte, dauert es eine weitere Sekunde, um das System außer Betrieb zu setzen.

In den letzten 15 Jahren wurden umfangreiche Datenbanken angelegt. Alle Menschen sind dort verzeichnet. Jede Kommunikation auf der Erde wurde aufgezeichnet und gespeichert.

Und das alles steckt in einem einzigen Kopf. Es werden weder Computer noch Festplatten zum Speichern benötigt.

Einer hat alles im Kopf.

Wer glaubt, sich mit Ausreden davonstehlen zu können, à la Mario Barth, den muss ich leider enttäuschen. Jeder wird seine gerechte Strafe erhalten.

Dafür sorgt der neue Sheriff.

Und ich selbst? Ich habe keinen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte. Es spielt keine Rolle, was ich schreibe oder wann ich etwas schreibe.

Wer glaubt, dass er die ganze Geschichte beeinflusst, indem er mich beeinflusst, den muss ich enttäuschen.

Was in meiner Macht liegt, ist die Entscheidung, mit wem ich später einmal über was auch immer sprechen werde oder auch nicht.

Und um alle aufgeregten Reporter von Bild, Zeit, Spiegel, Tagesthemen oder irgendeiner Schülerzeitung von Anfang an die Zähne zu ziehen:

Die Verträge sind geschlossen, wir haben viel gelacht.

Nur ein winziger Bereich steht noch offen: die Buchrechte im deutschsprachigen Raum. Alles andere ist vertraglich abgesichert.

Warum pflege ich überhaupt das Schwarzbuch weiter?

Ich habe einen ungeheuren Spaß daran, Geschichten, Situationen und lustige Gedichte zu schreiben.

Das hat jedoch keinerlei Einfluss auf den weiteren Verlauf. Ich werde auch keine zeitlichen abläufe vorhersagen. Das alles wird von den besitzern gesteuert und beeinflußt. Es brauch auch keiner zu versuchen sich bei mir ein zu schleimen.

Wie die lateiner zu sagen pflegen: ale iakta est!

Wolfgang Krapohl